Exlibris-Vorläufer aus der italienischen Renaissance, Pazzino di Palla Strozzi – 1435

Exlibris-Vorläufer aus der italienischen Renaissance, Bucheignerzeichen, datiert 1435. Lateinische Handschrift und Wappenmalerei, Strozzi, Pazzino di Palla, ca. 1402-1437.

Strozzi, Pazzino di Palla, ca. 1402-1437.

Bucheignerzeichen – Exlibris, datiert 1435. Lateinische Handschrift und Wappenmalerei auf Pergament, Blattgröße ca. 28 x 21cm (unregelmäßig beschnitten), Größe des Wappens ca. 17,5 x 15cm.
Oben dreizeiliger Text: „Liber extraordinarium tempore primi semestris offitii potestarie comitis Paccini de Strocis de Florentia MCCCCXXXV“, darunter Wappenmalerei in Rot, Schwarz und (verblasstem) Gelb: Drei weiße Mondsicheln auf rotem Grund.

Unregelmäßig, am Text knapp beschnitten, links mit Einschnitt. Etwas fleckig, minimaler Farbabrieb. Insgesamt sehr gut erhalten.

Vorliegender Exlibris-Vorläufer aus der italienischen Renaissance stammt sehr wahrscheinlich vom Vorderdeckel eines Verwaltungsbuches des Pazzino di Palla Strozzi. Um 1402 geboren, wurde Pazzino 1434 von Papst Eugen IV. zum Podesta von Perugia und 1436 zum römischen Senator ernannt, starb jedoch bereits 1437.
Die seit dem 13. Jahrhundert nachweisbare Familie Strozzi spielte im Florenz des 14. und 15. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle. Ihr Reichtum stammte aus Bankgeschäften, wo sie sich in Rivalität mit den Medici befanden. Auch politisch standen sie den Medici entgegen und wurden mehrfach verbannt.
Italienische Bucheignerzeichen mit Inschrift und Wappenmalerei sind seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Sie sind Vorläufer der seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sich verbreitenden Holzschnitt-Exlibris.
Literatur: Warnecke, Friedrich: Die deutschen Bücherzeichen (Ex-libris) von ihrem Ursprunge bis zur Gegenwart. Berlin 1890. S. 2-4. Führt nur sechs Beispiele auf, nicht das unsere. A0050.

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