Steckbrief aus der frühen Neuzeit

Georg, „der Bärtige“, Herzog zu Sachsen, 1471-1539. Regierte das albertinische Sachsen 1500-1539.
Steckbrief für Wilhelm von Haugwitz. Aussetzung einer Belohnung von 2000 Talern für dessen Ergreifung.
Leipzig, „Mittwochs nach Cantate“ (= 28. April) 1535. (Druck in Leipzig durch Melchior Lotter).
Typographischer Einblattdruck zu 33 Zeilen mit großer Initiale „V“ am Textbeginn.
Folio, Blattgröße ca. 42,5 x 33cm.
Mit papiergedecktem Ringsiegel des Herzogs mit dem sächsischen Wappen und seinen Initialen G(eorg) H(erzog) Z(u) S(achsen).
Faltspuren, dort und in den Rändern leicht gebräunt, sonst sehr gut erhalten.
Wilhelm von Haugwitz, Lehensherr in Taucha und Schlossherr daselbst, war in Händel mit dem Rat der Stadt Leipzig verwickelt und wurde einer Reihe von Verbrechen beschuldigt. Georg, sein Lehensherr, wirft ihm im vorliegenden Steckbrief Mordbrand gegen ihn vor, zu dem er sich sogar in einem am Tatort hinterlassenen Schreiben selbst bekenne. Wilhelm wiederum beschuldigt den Herzog im selben Schreiben, ihn seiner Güter beraubt zu haben. Es scheint sich bei der Auseinandersetzung also möglicherweise um eine lehensrechtliche Angelegenheit zu handeln.
Jadatz, Heiko und Winter, Christian (Hrsg.): Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen. Vierter Band 1535-1539. Wien, Köln, Weimar 2012. S. 143, Mandat Nr. 2785. (2 Ex.: Dresden, Hauptstaatsarchiv und Marburg, Hessisches Staatsarchiv). D0028.
Euro 1.800.- inklusive 7% Mehrwertsteuer.


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