Kaiser Maximilian I. – Augsburger Reichstag von 1510

Maximilian I., röm.- dt. Kaiser, 1459-1519.
Reformpläne für die Kriegsverfassung des Reichs. – Beginnt: „Maximilian von gots gnaden. E. Römischer Kayser// zu allenntzeiten merer des Reichs #(et).c.// Edler Lieber getreuer (handschriftlich) Wir haben dich und annder unnser// und des heiligen Reichs Stennde/ durch unsser Jungste ausschreiben/ auch nachmals in gemainer ver// samblung auf dem yetzgehalten Reichstag zu Augsburg personlich nach notdurfft erinnert und be=// richt…“
Gegeben zu Lindau, 15. September 1510. – Formular für den Adel.
(Druck: Augsburg, Erhard Oeglin, nach dem 15. September 1510).
Folio, Blattgröße 38 x 26,5cm. 3 Blätter, wobei die ersten vier Seiten aus einem Doppelblatt gebildet werden und das dritte Blatt wohl als Einzelblatt angeklebt wurde.
Mit handschriftlicher Adresse Edler Lieber getreuer am Textbeginn sowie Faksimileunterschrift (Holzschnittstempel, das s handschriftlich) p(er) rege(m) p(er) s(e) , handschriftlichem Kanzleivermerk ad mandatum domini Imperatore propria und Faksimileunterschrift des Kanzlers Cyprian von Serntein (um 1457-1524) am Schluß (Holzschnittstempel).
Schreiben an die Teilnehmer des Augsburger Reichstages von 1510. Nach kurzer Schilderung der aktuellen Kriegsereignisse (gegen Venedig) steht die Finanzierung eines stehenden Heeres von 50.000 Mann auf zehn Jahre im Mittelpunkt. Der Schilderung weiterer Beschlüsse des Reichstages folgt auf Blatt 2v die Einberufung zu einem Reichstag in Straßburg auf St. Katharina, 25. November desselben Jahres (der wegen der Pest nicht stattfand). Darauf folgen eine Mahnung zum Landfrieden und die Aufforderung, diesen zu bestätigen, Hinweise auf die Einhaltung der Münzordnung von Frankfurt sowie nochmals die eindringliche Aufforderung die auf dem Reichstag zu Augsburg gemachten finanzielle Zusagen zur Truppenfinanzierung einzuhalten und die Zahlung an seinen Schatzmeister Hans von Landau zu tätigen.
Erhard Oeglin, ca. 1470- 1521, war von 1508 bis etwa 1512 neben Johann Schönsperger kaiserlicher Buchdrucker und erhielt Aufträge von Kaiser Maximilian I. (Amelung, Peter, „Oeglin, Erhard“ in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 429 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13056267X.html#ndbcontent ).
Cyprian von Serntein war seit 1490 in Diensten von Maximilian I., seit 1509 Kanzler und zuständig u.a. für die Urkundenausstellung.
Nicht im VD 16. Ähnlich: VD 16, ZV 31561, ZV 31710 (beide ebenfalls Augsburg, Erhard Oeglin) und ZV 30905 (Köln, Heinrich von Neuss). Jacques Rosenthal, Katalog 92, Einblattdrucke 1455-1519, Nr. 99 (offenbar das vorliegende Exemplar, welches auf der letzten Seite eine handschriftliche 99 trägt). Diederichs, Peter. Maximilian als politischer Publizist. Jena, Eugen Diederichs, ca. 1932. Nr. 69 (anderer Druck desselben Mandates). (D0015)
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