Lehensbrief für Johann Schrenck (Schrennckh), 1506

München, Stadtpatriziat – Brüder Schrenck von Notzing

Philipp, Pfalzgraf bei Rhein, Bischof von Freising, 1480-1541.
Lehensbrief für Johann Schrenck (Schrennckh), stellvertretend empfangen von dessen Bruder Bartholomäus Schrenck.
Freising, Mittwoch vor Fronleichnam (10. Juni), 1506.
Deutsche Handschrift auf Pergament, 17,5 x 28cm. Siegel fehlt. Rückseitig Kurzregest. Faltspuren, rückseitig angestaubt. Zwei kleine Löcher mit Verlust bzw. Berührung eines Buchstabens.
Die Lehensbestätigung durch Philipp, Administrator zu Freising, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern für Johann Schrenck, doctorn, über den hove zu hoffsteten im ardinger gericht gelegen wurde von Bartholomäus Schrenck an Stelle seines Bruders empfangen.
Philipp, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Bayern war der Sohn von Kurfürst Philipp, dem Aufrichtigen, Pfalzgraf bei Rhein, 1448-1508, und dessen Frau Margarethe, 1456-1501. Als Zweitgeborener war er schon früh für eine geistliche Laufbahn vorgesehen. Er wurde bereits 1498 Administrator des Bistums Freising, 1517 auch des Bistums Naumburg. Im Gegensatz zu vielen hochadligen Geistlichen empfing Philipp sowohl die Priester- als auch die Bischofsweihe. Im Landshuter Erbfolgekrieg war er als Vermittler zwischen der Pfälzer und der Münchener Linie der Wittelsbacher tätig.
Bartholomäus Schrenck (Schrenckh, Schrennckh, Schrenk) von Notzing, 1450-1519, war ein bedeutender Vertreter der Münchener Patrizierfamilie Schrenk von Notzing, die seit dem 13. Jahrhundert die Geschicke der Stadt mitbestimmte. Er war Rat Albrechts IV. von Bayern-München, als solcher für den Herzog in Angelegenheiten des Landshuter Erbfolgekrieges und beim Kölner Schiedsspruch von 1505 beteiligt. Er unterzeichnete das Primogeniturgesetz von 1506 (Unteilbarkeit Bayerns) und war Vormund für den minderjährigen Herzog Wilhelm IV.
Auch der in diesem Brief begünstigte doctor Johann Schrenck, einer der drei Brüder Schrenck, machte eine ansehnliche Karriere: Er kam über das Bergwesen nach Meißen und wurde herzoglicher und kurfürstlicher Rat in Sachsen. (A0053).

Literatur: Philipp, Pfalzgraf bei Rhein und Bischof von Freising: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 375-376.
Schrenck von Notzing: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 542-543.

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